Mensch und Computer 2022 - Facing Realities
Letzte Woche fand die Konferenz Mensch und Computer 22 in Darmstadt statt und wir waren mit dabei. Die MuC ist eine der namhaften Konferenzen im Bereich Human Computer Interaction (HCI) in Europa.
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Letzte Woche fand die Konferenz Mensch und Computer 22 in Darmstadt statt und wir waren mit dabei. Die MuC ist eine der namhaften Konferenzen im Bereich Human Computer Interaction (HCI) in Europa.
Die Konferenz stand dieses Jahr unter dem Motto "Facing Realities" und war vollgepackt mit Vorträgen und Workshops, die sowohl von der Gesellschaft für Informatik (GI e.V.) als auch von der German UPA, dem Berufsverband der Deutschen Usability und User Experience Professionals, organisiert wurden. Wir waren vor Ort und berichten über die nachfolgenden Vorträge und Workshops:
Die Thematik ist derzeit von bedeutender Relevanz, vor allem in Bezug auf unser Forschungsprojekt easy-well [1]. Die Präsentation veranschaulichte, dass Technologien, die auf Wohlbefinden und affektive Gesundheit abzielen, sich hauptsächlich auf die Förderung des "emotionalen Bewusstseins" und der "Emotionsregulierung" des Nutzers konzentrieren sollten. Ziel ist es, dem Nutzer ein besseres Bewusstsein für sein Wohlbefinden und dessen Einfluss auf sein tägliches Leben zu vermitteln. Die Umsetzung des Designs sollte sich nicht nur auf mobile Apps beschränken, sondern auch ein breiteres Spektrum von Technologien, wie größere Displays, Biosensoren, intelligente Materialien, haptische Aktoren, 3D-Lebensmitteldruck und XR berücksichtigen.
Abbildung 1: Übersicht Customer-Centric Value Creation (CCVC) Framework [2].
Eine der größten Herausforderungen für Unternehmen besteht darin, Produkte zu schaffen, die für ihre Kunden von Wert sind. Während der Präsentation auf der MuC 2022 stellte UX-Designer Wolfram Nagel eine Methode vor, die das TeamViewer-Designteam bereits anwendet: Das Customer-Centric Value Creation Framework. Dabei wird der Customer-Centric Mindset Ansatz mit der Methodik Jobs to Be Done (JTBD) kombiniert. Das Hauptziel der Methodik besteht darin, den Nutzer in den Mittelpunkt zu stellen, indem seine Bedürfnisse verstanden, gemessen und priorisiert werden [2].
In diesem Vortrag wurde hervorgehoben, wie wichtig es ist, Forschungsmethoden zu mischen, um in der Phase des User Research eines Projekts umfassende Informationen zu erhalten. Es wurden drei verschiedene Möglichkeiten der Kombination von Forschungsmethoden hervorgehoben, Explorativ-sequenzielle Designs, Explanativ-sequenzielle Designs und Konvergent-Parallelen Designs. Dabei wurde in den Fokus gestellt, für welche Situationen die Methoden am besten geeignet sind und welche Vorteile sie bieten. Durch die Vermischung der Methoden ist es möglich, umfassendere Erkenntnisse in der Forschung zu gewinnen, die als Grundlage für eine Entwicklung einer besseren Lösung für den Benutzer und seine Bedürfnisse dient.
Die Erhaltung und Förderung mentaler Gesundheit gewinnt seit Jahren zunehmend an gesellschaftlicher und persönlicher Bedeutung: Gesundheitsförderung wurde im Sozialgesetzbuch verankert, Trainings und Angebote zur Wissensvermittlung wurden geschaffen und erweitert, Unternehmen und Krankenkassen investieren steigende finanzielle Mittel in Gesundheitsförderung. Die Bewältigung der Work-Life-Balance, Informationsunsicherheit und soziale Isolation wird auch nach der Corona-Pandemie eine bedeutende Herausforderung darstellen. Der Innovationsbedarf liegt in der digitalen Verfügbarkeit umfassender, qualitativ hochwertiger und klar strukturierter Informationen. Diese müssen sowohl Sachwissen als auch praktische Handlungs-empfehlungen beinhalten. Anreizsysteme (Gamification) können dabei helfen, Wissen nachhaltig zu vermitteln. Der Beitrag gibt einen umfassenden Einblick in die Thematik Gamification, dem Player Type Framework und befasst sich mit der Fragestellung, welche bekannten Konzepte und Strategien eine positive Auswirkung auf die User Experience einer digitalen Plattform zur Förderung mentaler Gesundheit haben [3].
Wir konnten viele neue Impulse sammeln, die wir in unsere tägliche Arbeit einfließen lassen werden. Der persönliche Austausch war sehr wertvoll und wir freuen uns schon auf die nächste Mensch und Computer Konferenz 2023 in Rapperswil am Zürichsee in der Schweiz.