iOS & SharePlay
Das iPhone ist für Apple ein Produkt mit großer Bedeutung, dementsprechend ist iOS auch eines der wichtigsten Betriebssysteme.
Für die bereits 15. Version von iOS gibt es eine Menge an neuen Funktionen und Erweiterungen wie z.B. bei der FaceTime App. Gerade in Zeiten einer
Pandemie, während viele Menschen getrennt von einander leben und arbeiten, gibt es nun mit SharePlay die Möglichkeit,
verschiedene Medien wie Serien, Musik oder auch Podcasts gemeinsam per FaceTime-Call zu erleben. Apple bietet hier Entwickler:innen
eine API an, dazu später mehr. Für Arbeitnehmer:innen gibt es zudem die Möglichkeit, Meetings direkt über die Facetime-App zu planen und
Termine per Link an die Kollegen:innen zu versenden. Erstmals funktioniert dies auch über den Browser von Android Smartphones und
Windows PCs. Damit iMessage mit konkurrierenden Apps wie beispielsweise WhatsApp mithalten kann, wird die UI für empfangene Inhalte
angepasst. Fotos oder auch Artikel aus dem Web werden zukünftig eindeutiger segmentiert, außerdem wird es nun leichter zu
erkennen sein, von welcher Person der Inhalt gesendet wurde. Ein weiteres wesentliches Feature von Apple ist die
„Fokus“-Funktion: In der Mitteilungszentrale auf dem Sperrbildschirm werden nun Benachrichtigungen direkt zusammen gefasst.
Wichtige Nachrichten von Kontakten werden hingegen direkt als Erstes angezeigt.
Möglich wird das durch Profile, die Nutzer:innen
selbst konfigurieren können, indem bestimmte Apps, Kontaktlisten oder sogar einen angepassten Homescreen ausgewählt werden können. Alle
Einstellungen werden dabei über die Cloud direkt auf das iPad oder den Mac übertragen und angewandt. Ein überarbeitetes Design
bekommt hingegen die Wetter App, in der die Wettervorhersage nun per Live-Karten einsehbar ist und mit mehreren Kacheln einzelne
Wetterangaben den Nutzer:innen verständlich gemacht wird. Ein Redesign erhält auch Apples Safari Webbrowser, wie immer gibt es dazu
eine Vielzahl an Verbesserungen, auch im Bereich des Datenschutzes. Der Sprachassistent Siri ist nach dem Update nun auch
offline verfügbar und erledigt Aufgaben die keine Internetverbindung benötigen – das schneller als zuvor. Von Google Lens inspiriert,
gibt es jetzt auch die Funktion, Texte in Fotoaufnahmen zu analysieren und rauszukopieren. Mit Aufnahmen von bestimmten
Sehenswürdigkeiten, Tieren, Pflanzen oder Gemälden kann Siri mehr Informationen an Nutzer:innen ausgeben.
Abbildung 1: SharePlay; Gemeinsam Medien via FaceTime auf unterschiedlichen Geräten erleben
iPadOS & Swift Playgrounds
Viele Erwartungen hatten die Zuschauer:innen auch an iPadOS. Ende letzten Jahres wurde Apples hauseigener M1 Chip der Öffentlichkeit
präsentiert, anfang diesen Jahres wurde er nun auch in das neue iPad Pro verbaut. Ein Chip mit so viel Leistung könnte auch
leistungsintensive Software problemlos stemmen – wenn es nur die passende Software dazu gäbe. Grundsätzlich sind alle oben
beschriebenen Funktionen die es für das iPhone gibt, auch auf dem iPad erhältlich. Widgets, die letztes Jahr vorgestellt wurden,
bekommen nun auch einen Platz auf dem Homescreen des iPads. Und da die Screens der Tablets auch wesentlich größer sind, gibt es
jetzt auch größere und anpassbare Kacheln, dessen Inhalt dem Nutzer nun schneller ins Auge fallen. Apropos größerer Screen:
Multitasking und Splitscreen wird mit dem neuem Update noch übersichtlicher. Mit neuen Shortcuts und Notizzetteln lässt es sich
nun effizienter arbeiten. Dabei lassen sich nun auch Kollegen:innen und Freunde direkt in der Notizen App ansprechen bzw. mit
bestimmen #Tags verlinken.
Anfänger:innen im Bereich der Softwareentwicklung konnten bisher spielend leicht mit der Swift Playgrounds App Entwickeln lernen. Nun
soll aus der anfänglichen Theorie wirkliche Praxis werden. Denn zukünftig sollen mit der App einfach, anhand eines Baukastensystems,
verschiedene Komponenten zusammen geklickt werden können, um später dann die entwickelte App auch tatsächlich im App Store anbieten
zu können. Für Unerfahrene ist dies sicherlich eine einfache Art, das Coding zu lernen. Laut den Reaktionen und Erwartungen, die über die
vergangene WWDC zu lesen ist, hätten sich Fachleute hingegen gewünscht, Xcode, das eigentliche große Entwicklungsprogramm von Apple
nun endlich auch den Weg auf das iPad findet. Genügend Kapazität und Leistung hätten die neuen iPads mit dem M1 Chip auf jeden
Fall. Stattdessen gibt es „nur“ eine Aktualisierung der Playgrounds App. Weitere leistungsintensive Apps wie Final Cut Pro oder
Programme zur Grafikverarbeitung findet man bisher vergebens im App Store des Tablets.
macOS Monterey
Ein weiterer fester Bestandteil der Softwareupdates ist natürlich auch macOS. Letztes Jahr gab es bereits eine Reihe neuer
Verbesserungen, zudem ein komplett neu aufgesetztes UI im Neumorphism
Design. Das neue macOS trägt den Namen Monterey und fokussiert sich insbesondere auf die Weiterentwicklung und
Verbesserung der im letzten Jahr angekündigten Features. Natürlich werden auch alle neuen Funktionen aus iOS und iPadOS 15 auf
den Mac übertragen. Komplett redesigned und minimalistischer denn je wird der Webbrowser Safari. Das Zusammenspiel mit Mac und iPhone soll
mit „Airplay to Mac“ ab sofort besser funktionieren, als jemals zuvor. Musik lässt sich fortan mit einem Klick auf das Smartphone direkt
über die Lautsprecher des Macs abspielen. Die App „Shortcuts“ wird ebenfalls in das neue macOS integriert und soll die bisherige
„Automator“-Funktion ersetzen. Das Arbeiten soll mit „Universal Control“ zwischen iPad, Mac und iMac flüssiger ablaufen. Zum
ersten Mal bekommen wir die Möglichkeit, die Maus und Tastatur zwischen zwei Macs oder dem iPad zu steuern. Dateien zu
verschieben soll dann einfach per Drag & Drop zwischen mehreren Geräten funktionieren.
Abbildung 2: Universal Control; Nahtloser Übergang des Cursors von Mac auf das iPad
Group Activities API & Xcode Cloud
Wie auch schon im ersten Teil beschrieben, bietet Apple den SharePlay-Dienst auch als „Group Activities“-API für Entwickler:innen und
ihren Third-Party-Apps an. Dadurch bekommen Benutzer:innen die Möglichkeit, Ereignisse direkt in FaceTime zu teilen. Mit einer API für
Gruppenaktivitäten können dann Filme, TV, Musik und andere gemeinsame Medien aus einer App in einen Bereich gebracht werden, in
welchem Menschen bereits miteinander verbunden sind. Zum Beispiel könnten dann TikTok-Videos gemeinsam während eines FaceTime-Calls
angesehen werden.
SharePlay ist eine leistungsstarke Möglichkeit, Menschen zu erreichen. Wenn jemand in einem FaceTime-Anruf eine Gruppenaktivität
mit einer App initiiert, die jemand anderes in dem Anruf nicht installiert hat, leitet SharePlay ihn zum App Store, um sie
herunterzuladen. Die API für Gruppenaktivitäten gibt die Möglichkeit, Onboarding-Flows für neue Benutzer:innen oder Angebote, die
speziell für SharePlay-Benutzer:innen entwickelt wurden, einzurichten. Eine schnelle und einfache Möglichkeit, Menschen dazu zu
bringen, ihre App-Erfahrung zusammen mit Freunden zu teilen.
Der neue Online-Dienst „Xcode Cloud“ führt Apple nahtlos in die Entwicklungsumgebung von Xcode 13 ein. Der Dienst soll eine
schnelle und einfache Möglichkeit für Entwickler:innen bieten, Apps effizient zu erstellen, zu testen und für interne und externe
Tester bereitzustellen. Der Dienst kann Apps automatisch im Hintergrund einer Cloud erstellen, um die Prozessoren der lokalen
Entwickler-Macs für andere Aufgaben freizuhalten. Auch paralleles Testen von mehreren Entwickler:innen soll über die Cloud
stattfinden können. Programmierer:innen können dadurch ihre Produkte auf einer simulierten Version jedes aktuellen Apple-Geräts testen
können, ohne es physikalisch besitzen zu müssen. Über die App Testflight lässt sich der Beta-Build an interne oder externe
Tester:innen übermitteln. Testflight wird es nun erstmals auch für macOS geben. Ob man mit Xcode 13 nach wie vor Mac-Apps entwickeln
kann, die nicht ausschließlich über den Mac-App-Store vertrieben werden müssen, ist noch unklar.