Innovation im Fokus
Ein zentrales Thema des diesjährigen “UX Day” war Innovation. Es wurde zum einen
beleuchtet, wie sich durch innovative Ideen, kleine, aber auch große Unternehmen zum
Erfolg führen lassen. Zum anderen wurde aber auch darüber gesprochen, dass durch
einen Wechsel der Perspektive traditionelle Denkweisen hinterfragt werden sollten. Dabei
ging es nicht nur um die Arbeitsprozesse als solche, sondern auch um die Entwicklung der
eigenen Arbeitsweise und der Arbeitsumgebung.
Content Strategy – The Elephant in the UX Room
Irina Pashina beleuchtete in ihrem Vortrag den “Elephant in the UX Room”: Content
Strategy. Content (Inhalte) sind für sie jegliche Informationen in einem bestimmten
Format, die für den Rezipienten Wert schöpfen.
Content Strategy als Disziplin plant dabei die Erstellung von nützlichen und nutzbaren
Inhalten. Dabei werden sowohl die Inhalte, die der Benutzer benötigt, als auch die
Geschäftsziele - bezogen auf das zu entwickelnde Produkt - betrachtet, um daraus die
relevanten Inhalte zu erstellen.
Bezieht man diesen Bereich auf das User Experience Design, bedeutet das: Das Design eines
digitalen Produktes, einer App oder einer Website kann noch so ansprechend gestaltet
sein, wenn die Inhalte keinen Mehrwert schaffen, hat das einen negativen Einfluss auf
die gesamte User Experience. Die Benutzer fragen sich: “Was will man mir mit diesem
Produkt sagen?” Inhalte sind immer Teil eines großen Ganzen nämlich der User Experience.
Daher sollte die Erstellung der Inhalte, die Content Strategy, Teil des User Experience
Design Prozesses sein. Nur so kann man die für den Benutzer richtigen Inhalte zur
richtigen Zeit bereitstellen und die User Experience positiv beeinflussen.
Animate it!
"The goal of animations should not solely be entertaining the user, but rather,
they should be helping the user better understand what’s going on and how to use your
product most effectively."
– Michael Villar
Die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten von UI-Animationen waren Thema des Vortrags von
David Samuel Drayton.
Mit Animationen sind hierbei kleinere bzw. größere Bewegungen oder bewegte Elemente
gemeint, die aus heutigen Websites und Apps nicht mehr wegzudenken sind. Animiert werden
beispielsweise kleinere Elemente des User Interfaces, um Fortschritt oder Erfolg zu
signalisieren. Aber auch ganze Übergänge (Transitions) zwischen Gruppen und Seiten/Views
können animiert werden.
Animationen in User Interfaces dienen dabei als visuelle Sprache, die ohne Text oder
gesprochenes Wort mit dem Benutzer kommuniziert und das User Interface verständlich
macht: Hinweise, positive bzw. negative Rückmeldung, Zustände sowie Fortschritt können
dargestellt werden. Schlecht durchdachte oder auch unpassende Animationen haben dagegen
negative Auswirkungen auf die User Experience. Animationen können den Benutzer erfreuen,
zum Lachen bringen, aber auch informieren und warnen.
The Creative Experience - Wie du Geistesblitze gezielt provozierst
In seinem Vortrag gab Youri Keifens Denkanstöße für “Arbeit 2.0”, um den eigenen
kreativen Prozess zu erforschen und eine Antwort auf die Frage zu erhalten, wann man
selbst am produktivsten ist.
Um “Geistesblitze gezielt zu provozieren” erläuterte er fünf unterstützende Schritte:
1. Sag dir selbst, wo du hin willst
Um eine (kreative) Lösung für ein Problem zu finden, ist es wichtig, sich nochmals
ausführlich Gedanken über das Ziel zu machen und dieses wirklich zu verinnerlichen.
2. Tauche tief ins Thema ein
“Wissen ist die Grundlage jeder Art von Kreativität”. – Vera F. Birkenbihl
In den meisten Fällen ist eine Idee nur eine Neukombination bestehender Elemente. Um
diese neu kombinieren zu können, muss man die Thematik vollständig durchdrungen haben.
3. Arbeite smart, nicht hart!
"Der Zufall begünstigt den vorbereiteten Geist." – Louis Pasteur
Wenn man sein Ziel vor Augen und sich intensiv mit der Thematik auseinander gesetzt hat,
wird man vom Thema oder Problem oftmals auch im Unterbewusstsein verfolgt. Dabei ist es
wichtig dem Gehirn auch Pausen einzuräumen, zwischendurch abzuschalten und das
Unterbewusstsein arbeiten zu lassen (Mehr dazu unter 4).
4. Bringe dich in den richtigen Zustand
Das Gehirn arbeitet am Besten im Ruhezustand (sog. “Default-Mode”). Dieser Ruhezustand
tritt beispielsweise kurz vor dem Einschlafen oder beim Ausführen von
Routine-Tätigkeiten wie dem Duschen auf. Im Ruhezustand fangen Gehirnareale, die
normalerweise nichts miteinander zu tun haben, an zu kommunizieren. Dadurch wird die
Bildung von zufälligen Verbindungen gefördert, was dann eben zu neuen Ideen führen
kann.
5. Notieren und Umsetzen
Wenn man kurz vor dem Einschlafen die zündende Idee hat, kann es sein, dass diese nach
dem Aufwachen am nächsten Tag “verschwunden” ist. Daher sollte man Ideen, Antworten und
Gedanken immer direkt notieren.
Sofern das Problem nicht sowieso auf ein Projekt bezogen ist, sollte man die Idee(n) dann
auch umsetzen, denn um es mit den abschließenden Worten von Youri Keifens zu sagen:
“Eine Idee ohne Umsetzung ist ein sterbender Gedanke.”
Text- und Bildreferenzen: