Die Tagung fand wie gewohnt von Sonntag bis Mittwoch statt und glänzte mit Workshops, Vorträgen und
Einreichungen, die ganz dem
Thema Digitaler Wandel im Fluss der Zeit gewidmet wurden.
Ein Workshop hat es uns User Experience Designer besonders angetan. Dabei ging es um die Etablierung von UUX
in Unternehmen und
wie man (leider zu oft) auf Hindernisse stößt – auch wenn es darum geht, Kunden von UUX zu überzeugen.
Hierfür wurden
Erkenntnisse aus dem letzten Jahr vorgetragen, als Grundlage für den diesjährigen Workshop genutzt und
schlussendlich Methoden
und Vorgehensweisen formuliert.
In einem anderen spannenden Tutorium wurden die Teilnehmer in strukturiertes Interaktionsdesign für smartes
Prototyping
eingeführt. Thematisiert wurden dabei die Methoden Customer Journey Map, Flowchart und User Story Map
anhand ihrer
Durchführung
und Anwendungsfälle. Nach einer Theoriephase wurden die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt und konnten anhand
fiktiver Beispiele
die
gelernten Methoden anwenden. Die eigenen Erfahrungen der Referierenden und Tipps für die Wahl der richtigen
Methode rundeten das
Tutorium ab.
Der Montag stand ganz im Zeichen des Barcamps. Im Praktiker Track der German UPA wurde die Plattform einer
offenen Tagung
geschaffen, an der viele Usability Professionals zusammenkamen, um sich zu unterschiedlichen Themen aus der
Praxis
auszutauschen. Das Besondere dabei: die Inhalte und der Ablauf wurden zu Beginn des Tages von den
Teilnehmern gemeinsam
gestaltet. Jeder Teilnehmer war angehalten, eigene Themen mitzubringen und Impulse weiterzutragen. In kurzen
Sessions von 30 -
45 Minuten wurden insgesamt 32 Vorträge, Workshops und Diskussionen angeboten. Dabei probierten wir
beispielsweise eine
innovative Methode zur Ideenentwicklung mit Landkarten aus, hörten einen interessanten Vortrag zum Thema
„Datenvisualisierung
ist keine Geschmacksfrage“ und tauschten uns zu UX-Testmethoden aus, die auch bei kleinem Budget effizient
genutzt werden
können.
So konnten wir viele spannende Eindrücke mitnehmen und auch unser Netzwerk zu anderen Professionals pflegen.
Beim Barcamp zeigte
sich, besonders durch die sehr gute Vorbereitung, dass die digitale Durchführung der Konferenz auch als
Stärke genutzt werden
kann. Die digitalen Mitschriften laden auch nach der Tagung noch zu weiterem Austausch ein.
Am Dienstag fand die Keynote von Andy Budd statt: The Accidental Design Leader. Er ist UX Designer und
wollte selbst nie
Design Leader bei
Clearleft werden – doch er ist es seit über 10 Jahren - unabsichtlich, so wie er es in seinem Vortrag
formuliert. Aufgrund
seiner jahrelangen Erfahrung
gibt
er anderen Design Leader folgende 5 Tipps mit auf den Weg:
Finding Talent
Als Design Leader soll man Talente finden, die ins Team passen. Persönliches Wachstum soll durch Workshops
und
Weiterbildungsmöglichkeiten im Vordergrund stehen. Insgesamt soll ein angenehmes Arbeitsumfeld geschaffen
werden, in dem sich
jedes Teammitglied wohl fühlt.
Retaining Talent
Um zu vermeiden, dass die Mitarbeiter/innen das Unternehmen frühzeitig verlassen, sollen von Beginn an Werte
vermittelt werden,
hinter
denen das Team steht. Soziale Events eignen sich, um ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen. Diese Events
sollen jedoch nicht
überhandnehmen, um das Privatleben der Mitarbeiter zu wahren. Ebenso kann Wohlbefinden durch genügend
Freiraum im
Projektmanagement
geschaffen werden.
Execute at pace
Organisatorische Hürden sollen vom Design Leader beseitigt werden, damit sich das Team auf deren wesentliche
Aufgaben
konzentrieren kann und die Fertigstellung des Projekts schneller erreicht wird. Hierbei führt Andy die
Etablierung eines
Designsystems an. Das Schaffen eines sicheren Raumes für konstruktive Kritik innerhalb des Teams, trägt
ebenso zu schnelleren
Auslieferungen bei.
Managing up
Der moderne Design Leader sollte den Managern und Stakeholdern die Wichtigkeit des Designs klarmachen. Hierzu
empfiehlt er, deren
Fachsprache zu sprechen, um klarer kommunizieren zu können. Das Design Thema soll bereits in der
Führungsebene berücksichtigt
werden.
Managing down
Ein Interesse für die Designer ist für den Design Leader unerlässlich. Er soll verfügbar für Gespräche mit
Ihnen sein, auch unter
vier Augen. Lob darf öffentlich im Team verkündet, Kritik nur privat an den einzelnen Designer gerichtet
werden.
Die nächste Mensch und Computer 2021 soll in Ingolstadt stattfinden. Wir sind jetzt schon gespannt welche
aufregenden Vorträge
uns nächstes
Jahr erwarten und ob wir bis dahin wieder zur Normalität zurückkehren.