FÖRDERINITIATIVE
Das Leitprojekt H2Giga umfasst zahlreiche Projekte zum Thema Scale-up. Darin wollen
Elektrolyseurhersteller
etablierte Elektrolyse-Verfahren bereit fürs Fließband machen (PEM-Elektrolyse, alkalische Wasserelektrolyse,
Hochtemperatur-Elektrolyse). Heute ist die Herstellung von Elektrolyseuren meist Handarbeit. Die Scale-up-Projekte wollen das
ändern. Die Herausforderungen reichen dabei von den verwendeten Materialien über die Hochskalierung bis
zu Technologien für die Fertigung der Elektrolyseure. An diesen Fragestellungen arbeiten Industrie und Forschung gemeinsam, um
eine automatisierte
Fertigung von Elektrolyseuren im Gigawatt-Maßstab zu realisieren.
Weiterführende Informationen zu H2Giga können der offiziellen
H2Giga-Homepage entnommen und dem Erklärvideo entnommen werden.
KONSORTIUM
Das Konsortium des Fördervorhabens FertiRob unter der Leitung der Ruhr-Universität Bochum setzt sich aus verschiedenen Partnern
zusammen, welche alle ihre jeweilige Expertise einbringen:
- ABB AG
- Automation W+R GmbH
- Autoproc GmbH & Co. KG
- Boll Automation GmbH
- EKS InTec GmbH
- ESSERT GmbH
- FFT Produktionssysteme GmbH & Co. KG
- IBG Automation GmbH
- inpro GmbH
- ISRA VISION AG
- Karlsruher Institut für Technologie
- let's dev GmbH & Co. KG
- Ruhr-Universität Bochum
- RIF Institut für Forschung und Transfer e.V.
- Schmalz GmbH
DARSTELLUNG DES VORHABENS
Im Rahmen des Projektes sollen Automatisierungslösungen für die verschiedenen Teilprobleme bei der Herstellung, Montage und
Demontage von Stacks und Elektrolyseuren entwickelt werden. Um eine effiziente und flexible Anwendbarkeit zu ermöglichen und
eine
einfache Skalierbarkeit zu garantieren, soll ein modulares Automatisierungssystem entwickelt werden. Über einen Assistenten wird
Spezifikation für einen Elektrolyseur aufgenommen, die die Grundlage für einen digtalen Produktzwilling bildet. Über das
Modularisierungskonzept wird aus dem Produktzwilling ein digitaler Anlagenzwilling inkl.
aller notwendiger Steuerungsprogramme abgeleitet und eine virtuelle Inbetriebnahme überführt. Nach der entsprechenden
Inbetriebnahme, wird parallel der Zwilling betrieben und im beispielsweise Rahmen der Qualitätssicherung genutzt. Um eine
effiziente und flexible Anwendbarkeit zu ermöglichen und die einfache Skalierbarkeit zu garantieren, soll ein modulares
Automatisierungssystem entwickelt werden.
Insgesamt werden nachfolgend beschriebene Teilziele verfolgt.
Entwicklung konkreter Automatisierungslösungen für technische Problemstellungen
Durch die Entwicklung von Teilautomatisierungslösungen für sämtliche Prozessschritte der Stack- und Elektrolyseurfertigung, soll
die Taktzeit im Vergleich zur manuellen Produktion signifikant reduziert werden. Dabei steht vor allem die Entwicklung
innovativer Lösungen für aktuell ungelöste Problemstellungen im Vordergrund.
Modularisierung und Skalierbarkeit von Produktionsanlagen
Für eine einfachere Anlagenplanung und vor allem einer besseren Skalierbarkeit im späteren Betrieb, sollen die
Automatisierungslösungen modularisiert und mit standardisierten Schnittstellen aufgebaut werden. Die Entwicklung eines
Regelwerks zur Kombination und Konfiguration soll die Basis für ein automatisches und damit schnelleres Anlagenengineering
bilden. Dabei liegt der Schwerpunkt auch auf der automatischen Layout-Planung und Generierung von Förderkonzepten für die
Integration der Produktionsmodule.
Automatisches Anlagenengineering auf Basis von Produktrandbedingungen
Um den Aufwand und den Zeitraum für die Planung und Umsetzung der Produktionsanlagen für Stacks und Elektrolyseure drastisch zu
verkürzen, soll ein Planungsvorgehen entwickelt werden, sowie anhand von Produktrahmenbedingungen (Abmessungen, Gewicht,
Konstruktion,
Material, usw.) automatisch Produktionsmodule ausgewählt, parametrisiert und verknüpft werden können. Neue Methoden, wie z. B.
Steuerungsprogramme oder Einzelkomponenten, wie Adapterflansche oder Greiffinger, welche automatisch
generiert werden können, sollen entstehen.
Durchgängige virtuelle und reale Qualitätsabsicherung und -dokumentation
Es soll eine durchgängige virtuelle und reale Qualitätsabsicherung zur Abschätzung von Produktqualitäten im
Anlagenplanungsprozess und einer automatischen Qualitätsdokumentation mit Hilfe des digitalen Produktzwillings entwickelt
werden. Gleichzeitig sollen Methoden zur autonomen Fehlererkennung und -behandlung im Produktionsprozess für eine höhere
Prozessstabilität entwickelt werden.
Entwicklung und Nutzung des digitalen Zwillings von Produkt und Anlage
Um einen schnelleren Anlagenplanungsprozess mit einer höheren Prozessqualität zu erreichen, soll der digitale Produktzwilling
und digitale Anlagenzwilling genutzt werden. Dabei steht die Entwicklung neutraler und standardisierter Datenstrukturen im
Vordergrund, sowie Betriebskonzepte zur Überführung der Zwillinge aus der Planungs- in die Betriebsphase der
Produktionsanlagen.
Was ist eigentlich Elektrolyse?
Elektrolyse bezeichnet eine chemische Reaktion, bei der ein Ausgangsstoff mit Hilfe von elektrischem Strom in höherwertige
energetische (also chemisch wertvollere) Bausteine gespalten wird. Beispielsweise liefert die Elektrolyse von Wasser neben
Sauerstoff den Energieträger Wasserstoff.
FertiRob-Beitrag zu den Zielen des Leitprojekts H2Giga
Durch die Automatisierung aufwändiger manueller Prozessschritte erhöhen die Ergebnisse des FertiRob-Projekts die Produktivität in
der Fertigung und Montage von Elektrolyseuren. Dabei soll durch die entwickelten Automatisierungslösungen eine durchschnittliche
Reduzierung der Taktzeit von 50% gegenüber der manuellen Fertigung erzielt werden. Durch das Modularisierungskonzept besteht
eine hohe Übertragbarkeit einzelner Lösungen auf andere Teilprojekte, wodurch ein wesentlicher Beitrag zu den Gesamtzielen
geleistet wird. Damit trägt dieser Verbund mit innovativen Automatisierungslösungen effektiv zur Umsetzung einer seriellen
Produktion von Elektrolyseuren bei.
Die Entwicklung einer automatischen Anlagenplanung und Konfiguration für die Produktion von Elektrolyseuren reduziert den großen
Aufwand, der aktuell nötig ist und führt damit zur schnelleren Umsetzung und Verbreitung von automatisierten Produktionsanlagen
für die Elektrolyseurfertigung. Der Zeitaufwand für das Engineering einer Produktionsanlage soll dabei um durchschnittlich 60%
reduziert werden. Durch eine schnellere und einfachere Umsetzung von automatisierten Produktionsanlagen für Elektrolyseure trägt
der Verbund zu den Zielen von H2Giga für eine schnellere Skalierung der Wasserstoffproduktion bei.
Stay tuned!
Auf der Projektwebsite https://fertirob.de wird kontinuierlich über den Projektfortschritt informiert. Wir
laden herzlich ein, die Seite regelmäßig zu besuchen.