iOS 16: Ein weiterer Schritt in Richtung personalisierter Software
Das Foto auf dem Sperrbildschirm auf den iPhone ist das Erste, was der Nutzer sieht. Ab
dem kommenden Softwareupdate ist es
möglich, die abgebildeten Inhalte individuell abzuändern und mit Farben, Schriftarten,
Familienfotos oder auch Widgets zu
personalisieren. Diese Funktion wird ähnlich aufgebaut sein, wie auch schon die
anpassbaren Ziffernblätter der Apple Watch. Auch
die Mitteiliungszentrale wurde aktualisiert und wirkt zukünftig aufgeräumter:
Benachrichtigungen werden an den unteren Rand des
Bildschirms als Stapel zusammengefasst und gesammelt. Neue Widgets können ebenfalls als
Sticky Notification angezeigt werden: So
wird z. B. bei einem Fußballspiel live die Toranzahl aktualisiert, anstatt eine Push
Benachrichtigung pro Tor herauszugeben. Die
Photo iCloud Library bekommt ebenfalls eine große Neuerung. Familien und Personen, die
ihre Fotos gemeinsam teilen möchten,
können nun ganz automatisch per Shared iCloud Library ihre Urlaubsfotos direkt in einem
intelligenten Album zusammenfassen
lassen. Die Nachrichten App wurde weiter ausgebaut, so wird es in Zukunft möglich sein,
Nachrichten als Ungelesen zu markieren
oder ganz zu löschen. Gegenstände, Personen oder auch das eigene Haustier kann mit einem
einzigen Tipp freigestellt werden, ganz
ohne Drittsoftware.
Der im letzten Jahr implementierte Live Text wird mit iOS 16 auf eine neue Stufe gestellt
und weiter ausgebaut. Android-Nutzer
kennen diese Funktion bereits als Google Lens: So wird es möglich sein, Text in Bildern
schnell zu übersetzen oder Währungen in
Echtzeit umrechnen zu lassen. Eine neue Diktierfunktion soll Spracheingaben besser
erkennen und hält dabei die Tastatur im
Blickfeld, wodurch etwa fälschlich erkannter Text sofort manuell ausgebessert werden
kann.
Apples eigener Browser Safari kann künftig geöffnete Tabs mit Freunden teilen. Die
Tabgruppen können dabei von allen Mitgliedern
bearbeitet werden. Das Thema Datenschutz ist für Apple eine Herzensangelegenheit und so
gibt es auch hier Erweiterungen:
Passkeys soll das Surfen noch sicherer machen. Diese Keys werden nur auf dem Gerät
gespeichert und ersetzen bei der Anmeldung
auf Webseiten die klassischen Passwörter. Bei der Anmeldung auf einer Webseite wird ein
QR-Code gescannt und die Anmeldung wird
mittels FaceID oder TouchID authentifiziert. Apples App Karten beherrscht nun die
Planung von Zwischenstopps und bietet bessere
Unterstützung von öffentlichem Personennahverkehr. Drittanbieter können auf die Karten
zurückgreifen, um ihre Infos zu
integrieren.
Abbildung 1: Sperrbildschirm unter iOS 16; Das Design lässt sich
mit Lieblingsfotos, passenden Schriftarten
und einer
Reihe an Widgets anpassen
Die Apple Wallet wird zum Allroundtalent
Apples Wallet digitalisiert immer mehr das eigene Portmonee: Für Bezahlvorgänge oder
digitale Ausweise sollen noch mehr
physische Schlüssel ersetzt werden. Digitale Schlüssel können mit Apps wie WhatsApp und
anderen Programmen geteilt werden. Apple
Pay bekommt eine Erweiterung namens „Apple Pay Later“ spendiert, für Kredite mit
Ratenzahlung. Ob diese Funktion nach Europa
kommt, ist bisher unklar.
Konzentriertes Arbeiten dank Stage Manager in iPadOS 16 und macOS Ventura
Viele neue Funktionen, die im neuen macOS Betriebssystem mit dem Namen Ventura
vorgestellt wurden, werden in leicht
abgewandelter Version auch zukünftig auf dem iPad zu finden sein. Das Update fokussiert
sich speziell auf eine konzentriertere
Arbeitsweise: Der Stage Manager fasst verschiedene Arbeitsumgebungen und -fenster
zusammen. Werden z. B. mehrere Fester
geöffnet, stellt der Stage Manager alle ungenutzten Inhalte auf einen Stapel und zeigt
diese links am Displayrand an. Ein
zügiges Wechseln dieser Stages ermöglicht einen schnelleren Arbeitsablauf, da Fenster
dem Nutzer immer passend über- oder
nebeneinander angezeigt werden. FaceTime Anrufe können im neuen Betriebssystem nahtlos
zwischen iPhone, Mac und iPad hin und her
übertragen werden. Die Systemeinstellungen des Macs werden endlich überarbeitet und
sollen sich in Zukunft an dem iPad
Betriebssystem orientieren.
Verbessert wird in macOS Ventura die Zusammenarbeit mit dem iOS-System. So lässt sich
demnächst das Kamera-System des iPhones
auch als Webcam für Videoanrufe am Mac nutzen. Das bringt im Vergleich zur integrierten
Kamera einen entsprechenden
Qualitätssprung mit sich, da vorhandene Features der iPhone-Kamera eingesetzt werden
können. So lässt sich in einem Meeting
beispielsweise die Studio Light-Funktion nutzen, bei der das Gesicht des Nutzers gut
ausgeleuchtet im Fokus steht, während der
Hintergrund abgedunkelt wird. Aus der Weitwinkel-Optik können hier aber auch mehrere
Bildausschnitte gleichzeitig genutzt
werden, so dass man mit dem Gesicht sichtbar bleibt, während parallel auch ein Blick auf
den Schreibtisch übertragen wird.
Abbildung 2: Stage Manager; Mit nur einem Klick zwischen Apps und
Fenstern wechseln