Apple Intellegence war gestern...
Was letztes Jahr noch das
Hauptthema war, wurde bei der diesjährigen Entwicklerkonferenz nur kurz angeschnitten. Apple versucht ihre eigene Intelligence
zwar aufzuwerten und den Rückstand gegenüber konkurrierenden KI-Systemen aufzuholen, Analysten verweisen eher darauf, dass auch
im nächsten Jahr die Fortschritte „unter den Erwartungen“ bleiben würden. Apple möchte in dem Bereich nun selbst den Takt
vorgeben und macht klar, dass lokales On-Device-Processing und Datenschutz nicht im Widerspruch zu leistungsfähigen Features
stehen. Dennoch kommen in den nächsten Monaten neue, wenn auch kleinere KI-Features auf uns zu: Live Translation übersetzt
Telefon-, FaceTime- und Nachrichten-Gespräche in Echtzeit, während Genmoji und Image Playground personalisierte Emojis und
Bilder direkt auf dem Gerät erzeugt. Auch die Kurzbefehle-App profitiert: Zusammenfassungen langer Texte oder automatisches
Erstellen von Workflows funktionieren nun per Prompt.
Auch Siri wurde überarbeitet. Mit einer natürlicheren Sprache, kontextbezogenem Gedächtnis und der Möglichkeit, über mehrere Apps
hinweg Aufgaben zu verknüpfen wie z. B. „Erinnere mich an dieses PDF, das mir Martin gestern geschickt hat, wenn ich zu Hause
bin“, wird Siri zum echten persönlichen Assistenten. Dank Apple Intelligence versteht Siri deutlich komplexere Befehle und folgt
auch mehrstufigen Anweisungen. Fortan kann Siri nun visuell erkennen, was gerade auf dem Bildschirm angezeigt wird und darauf
reagieren. Z. B. eine Adresse und ein Datum aus einem Screenshot analysieren und passend dazu in der Kalender-App eine
Erinnerung erstellen. Aber auch die KI-Plattform selbst wird für Entwickler spannend. Mit neuen APIs können jetzt
Drittanbieter-Apps die Funktionen von Apple Intelligence nutzen – etwa für Textvorschläge, Bildgenerierung oder smarte Filter.
Dabei gelten dieselben Datenschutzprinzipien wie bei Apple-eigenen Anwendungen.
Abbildung 1: Eine neue Design-Ära – mit Apples Liquid Glass bekommt die Benutzeroberfläche einen neuen
Look
Aus iOS 19 wird 26 und das neue Liquid Design
Zwecks Einheitlichkeit werden ab sofort Apples Betriebssystem-Versionsnummern nun alle auf die kommende neue Jahreszahl
aktualisiert. So überspringen wir iOS 19 und führen mit iOS 26 eine umfassende Designüberarbeitung der UI und UX ein, die mit
dem Namen „Liquid Glass“ vermarktet wird. Dabei setzt das neue Interface auf transparente Ebenen, weiche Lichtreflexionen und
fließende Animationen, die dem gesamten System eine organisch-glatte Ästhetik verleihen. Apple beschreibt das Redesign selbst
als das größte visuelle Update seit iOS 7 – und tatsächlich wirkt das Zusammenspiel aus Glasoptik, Tiefe und Bewegungsdynamik
wie ein Schritt in eine neue visuelle Ära. Zumindest findet man vor allem an der Oberfläche, der ersten sichtbaren Ebene des
UIs, die angesprochene neue Glas-Optik. Tiefere Ebenen z. B. in der Navigationsführung bleiben weitestgehend unberührt, sodass
Nutzer hier das gewohnte „Flat-Design“ vorfinden werden.
Doch iOS 26 ist nicht nur glasig, sondern auch funktionaler geworden. Die Telefon-App wurde grundlegend überarbeitet: Sie bündelt
jetzt Anrufe, Voicemails und Nachrichten übersichtlicher und bietet neue Werkzeuge wie „Call Screening“, das unerwünschte Anrufe
intelligent filtert oder „Hold Assist“, das Nutzer automatisch benachrichtigt, wenn in einer Warteschleife eine echte Person
spricht. Auch die Nachrichten-App wurde aufgewertet – mit neuen Hintergründen, interaktiven Stickern und sogar Umfragefunktionen
direkt im Chat. Darüber hinaus erhält „Visual Intelligence“ eine zentrale Rolle im neuen System. Diese Funktion erkennt
kontextbezogene Informationen auf dem Display – etwa Text, Objekte oder Links – und bietet passende Aktionen an, wie etwa
Übersetzungen oder Websuchen. Auch in anderen Systemen wurden Details angepasst: Die Musik-App, CarPlay und Apple Karten wurden
dezent, aber durchdacht modernisiert. All das fügt sich stimmig in das neue Liquid Design ein, das nicht nur schöner aussieht,
sondern auch intuitiver zu bedienen ist.
Abbildung 2: Glas, Transparenz und Reflexion – das neue Design soll auf allen Plattformen angeglichen
werden
iPad OS und mac OS rücken näher zusammen
Mit iPadOS 26 bringt Apple das iPad einen deutlichen Schritt näher an den Mac heran – sowohl optisch als auch funktional.
Erstmals können Fenster frei auf dem Bildschirm platziert und in der Größe angepasst werden, was echtes Multitasking mit
mehreren Apps deutlich erleichtert. Eine neue Exposé-Ansicht sorgt für Übersicht, indem sie alle geöffneten Fenster visuell
anordnet, ähnlich wie man es vom Mac kennt. Ergänzt wird das neue Fenstermanagement durch eine ausblendbare Menüleiste, die sich
am oberen Bildschirmrand einfügt und dynamisch anpasst – eine klare Anspielung auf macOS, jedoch perfekt auf die Touch-Bedienung
und den Apple Pencil abgestimmt.
Die Dateien-App erhält ein lang erwartetes Upgrade. Nutzer können jetzt farbige Ordner-Tags setzen, Standard-Apps für bestimmte
Dateitypen definieren und häufig genutzte Ordner direkt im Dock ablegen – kleine Änderungen, die den Alltag auf dem iPad
deutlich produktiver machen. Durch diese Funktionen und das verfeinerte Interface entwickelt sich das iPad noch stärker zu einem
dynamischen Arbeitsgerät, das zwischen Tablet und Laptop leichter wechseln lässt.
Auf dem Mac hält mit macOS Tahoe ebenfalls frischer Wind Einzug. Die neue Benutzeroberfläche übernimmt das Liquid-Design von iOS
und iPadOS und sorgt mit einem transparenten Dock und weich animierten Übergängen für visuelle Einheitlichkeit über alle Geräte
hinweg. Neu ist auch eine vereinfachte App-Organisation im Stil des Launchpads, die den Homescreen übersichtlicher gestaltet.
Spotlight wird durch sogenannte „Quick Keys“ erweitert – Kurzbefehle, die Aufgaben wie Dateiaktionen oder Systemsteuerungen per
Tastatur noch schneller machen.
Ein weiteres Highlight ist die Journal-App, die nun auch auf iPad und Mac verfügbar ist. Sie synchronisiert sich über iCloud und
erlaubt es, Gedanken, Fotos, Orte und Aktivitäten festzuhalten, quasi ein digitales Tagebuch, das sich nahtlos in den Alltag
integriert.
Die kommenden 26er-Versionen aller Betriebssysteme werden wie immer ab Herbst zusammen mit den neuen iPhone-Modellen
veröffentlicht. Voraussetzung für viele KI-Features wird ein Apple-Silicon-Chip bei den iPhones sowie ein M-basierter Prozessor
für das iPad und den Mac sein.
Abbildung 3: macOS und iPadOS verschmelzen immer mehr – Elemente und Funktionen vom Mac kommen verstärkt
auf das iPad