App-Design und Barrierefreiheit im neuen iOS 26
App Icons
Mit iOS 26 reagieren App-Icons auf Transparenz- und Unschärfe. Um optimale Ergebnisse zu
erzielen, empfiehlt es sich, Icons möglichst schlicht sowie ein- bis zweifarbig zu
gestalten. So bleiben sie auch bei dynamischen Effekten klar erkennbar. Gleichzeitig
können Nutzer ihren Homescreen stärker individualisieren und zwischen hellen, dunklen,
klaren oder getönten Varianten wählen.
Abbildung 2: Die App Icons stehen den Nutzern in verschiedenen
Farbstufen zur Verfügung.s
Steuerelemente
Auch Steuerelemente profitieren vom neuen Liquid-Glass-Design: Schieberegler und
Umschalter passen sich dynamisch an die Transparenz-Effekte an, während Schaltflächen
nahtlos in Menüs oder Popover übergehen. Dies sorgt für ein konsistentes, fließendes
Nutzererlebnis im gesamten System.
Navigation
Das Liquid-Glass-Design wird auf der obersten Ebene der Benutzeroberfläche eingesetzt,
insbesondere für zentrale Navigationselemente wie Tab-Leisten und Seitenleisten. Durch
die transparente, schwebende Darstellung können Nutzer ihren Fokus stärker auf die
darunter liegenden Inhalte richten, während die Navigation subtil im Hintergrund
bleibt.
Abbildung 3: App Steuerungselement mit transparent verschwommenen
Hintergrund und einem Hintergrundbild mit Meer, Sonne und Wasser.
Menüs und Toolbar
Das neue Design ermöglicht es, ähnliche Interaktionen zu gruppieren, wodurch Nutzer
wiederkehrende Aktionen intuitiver erkennen. Optional können Icons zusätzlich mit Text
versehen werden, sodass auch Anwender, die VoiceOver nutzen, die Funktionen der Icons
problemlos nachvollziehen können.
Abbildung 4: Navigationselemente am unteren Rand im neuen Liquid
Design. Elemente sind links gruppiert.
Modale Ansichten und Listen
Modale Ansichten in iOS 26 werden anpassbar und erhalten einen größeren Eckenradius,
sodass sie sich flüssig an die Rundungen des Geräts anpassen. Listen, Tabellen und
Formulare profitieren von erhöhter Zeilenhöhe und mehr Padding, wodurch die Lesbarkeit
verbessert wird. Hinweis für Designer: Titel und Header werden künftig nicht mehr
automatisch in Großbuchstaben angezeigt und müssen bei Bedarf manuell angepasst
werden.
Abbildung 5: Listenansicht im Vergleich vorher und nachher.
Weitere nützliche Features die Barrierefreiheit in den Fokus rücken:
iOS 26 bietet zahlreiche Funktionen, die Barrierefreiheit in den Vordergrund stellen. Die
Apple Intelligence-Funktionen unterstützen Nutzer mit smarter Assistenz, Text- und
Bildgenerierung sowie Live-Übersetzungen. Texte können vereinfacht werden, um kognitive
Barrieren zu reduzieren, während Live-Captions und Übersetzungen Videos für
Hörgeschädigte zugänglich machen. Bildbeschreibungen erleichtern Sehbehinderten die
Nutzung visueller Inhalte. Weitere Features umfassen die Braille Experience, Tools zur
Reduzierung von Übelkeit, erweiterte Kindersicherungen, verbesserte
Audioaufnahmequalität sowie ein überarbeitetes Design der Foto-App.
Barrierefreiheit in iOS 26: Standards und visuelle Klarheit
Was bedeutet Barrierefreiheit?
Barrierefreiheit bezeichnet den gleichberechtigten Zugang zu digitalen Medien für alle
Nutzer, einschließlich Personen mit auditiven, visuellen oder motorischen
Einschränkungen. Als international anerkannte Richtlinie dienen hierfür die Webcontent
Accessibility Guidelines (WCAG). Apple hat zusätzlich eigene Standards implementiert:
Die Human Interface Guidelines (HIG) legen fest, wie Barrierefreiheit in iOS-Apps
berücksichtigt werden sollte. Sowohl WCAG als auch HIG sind Standards zur Orientierung
für Designer und Entwickler, jedoch keine gesetzlich bindenden Vorgaben.
Liquid-Glass: Lesbarkeit und Zugänglichkeit
Die Liquid-Glass-Optik wirkt modern und räumlich, birgt jedoch potenzielle
Barrierefreiheitsrisiken, insbesondere hinsichtlich der Lesbarkeit. Transparente
UI-Komponenten auf komplexen Hintergründen können die visuelle Hierarchie erschweren und
die Orientierung der Nutzer beeinträchtigen. Um Kontrastprobleme zu vermeiden, sollten
Texte trotz Transparenz gut lesbar sein und ein Mindestkontrast von 4,5:1 (WCAG)
eingehalten werden. Vordergrundelemente wie Modale sollten deutlich vom Hintergrund
abgehoben werden, um Interaktivität klar erkennbar zu machen. Bei reduzierter
Transparenz empfiehlt sich zudem der Einsatz fester Hintergründe.
Abbildung 6: Ein Chat-Bild, das das transparente
Liquid-Glass-Design zeigt. Über einem farbigen Hintergrundbild liegen Chat-Nachrichten
und eine Umfrage. Der Text hat teilweise einen zu geringen Kontrast, was die Lesbarkeit
verringert.
Bewegungen und Animationen sollten dezent eingesetzt werden, um Nutzer nicht zu
überfordern und das Risiko epileptischer Anfälle zu minimieren; statische Layouts können
in solchen Fällen sinnvoll sein. Einheitliche Menüs und Toolbars erleichtern die
Wiedererkennung von Standardaktionen, während Piktogramme aus Barrierefreiheitsgründen
zusätzlich mit Text versehen werden sollten. Die Nutzung des Systemsymbolsatzes (SF
Symbols) stellt zudem die Kompatibilität mit VoiceOver sicher. Designer können das iOS
26 UI-Kit verwenden, um Standardkomponenten im Liquid-Glass-Stil zu gestalten und die
Benutzeroberfläche vor Veröffentlichung auf ihre Nutzbarkeit zu testen.
Gestaltungsempfehlungen für zugängliche Apps
Designer sollten die iOS 26 HIG nutzen, um Barrierefreiheit und Lesbarkeit
sicherzustellen. Transparente UI-Komponenten, Animationen und Bewegungen sind dezent
einzusetzen, Texte und Icons müssen gut erkennbar sein (SF Symbols, Textbeschriftungen),
und Vordergrundelemente klar vom Hintergrund abgehoben. Regelmäßiges Testen stellt
sicher, dass Design und Zugänglichkeit optimal umgesetzt werden.
Abbildung 7: Drei Screens mit dem neuen Liquid-Glass-Design. Zu
sehen sind der Sperrbildschirm, der Homescreen und die Navigation in Safari. Das Bild
veranschaulicht die transparente und schwebende Ästhetik des neuen Designs.