DIAMOND: Überblick und Vision
Das Forschungsprojekt DIAMOND entwickelt ein neutrales, standardisiertes Common Data
Model für die digitale Modellierung von Produktionsanlagen in der Automobilindustrie.
Ziel ist es unter anderem, eine plattformunabhängige, interoperable Arbeitsweise zu
etablieren, die Planung, Integration und Simulation von Produktionsanlagen effizienter,
flexibler und robuster macht. Dabei steht die Schaffung eines generellen Arbeitsmodells
im Vordergrund, das praxisnah durch die prototypische Umsetzung in der DIAMOND-Plattform
demonstriert wird.
Vielfältiges Netzwerk aus Industrie und Forschung
Das Konsortium des DIAMOND‑Projekts umfasst insgesamt 23 Partner, die gemeinsam ein
neutrales, skalierbares Common Data Model für die digitale Anlagenmodellierung
entwickeln und implementieren. Im DIAMOND-Projekt steht die enge Zusammenarbeit zwischen
Forschungspartnern, Hochschulen, Verbänden und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU)
im Mittelpunkt. Das Konsortium nutzt diese Kooperation, um den Wissens- und
Technologietransfer systematisch zu fördern und praxisnah zu gestalten.
Wie z.B.:
- BMW AG
- CADENAS GmbH
- EKS InTec GmbH
- Festo SE & Co. KG
- FFT Produktionssysteme GmbH & Co. KG
- Mercedes‑Benz AG
- Siemens AG
- Tarakos GmbH
Vom Modell zur Praxis: Das CDM in Diamond
Der Zusammenhang zwischen dem Common Data Model (CDM) und der Entwicklung im Projekt
DIAMOND ist zentral: Das CDM bildet die inhaltliche und strukturelle Grundlage für die
prototypische Umsetzung des Arbeitsmodells.
Ziel dieser prototypischen Umsetzung ist es, die theoretischen und modellhaften Konzepte
des CDM in eine praxisfähige, benutzerfreundliche Lösung zu überführen. Sie soll
Nutzer*innen ermöglichen, komplexe Anlagendaten strukturiert zu erfassen, zu verarbeiten
und systemübergreifend zu nutzen – immer auf Basis der Standards und Strukturen, die das
CDM vorgibt.
Abbildung 1: Verwendung des CDMs für Datenaustausch
Funktionen wie Live-Updates, kollaborative Projektplanung, Rollen- und Rechteverteilung
sowie die Nutzung von Projektvorlagen mit Echtzeit-Feedback basieren direkt auf den
Prinzipien des CDM. So wird sichergestellt, dass das Tool nicht nur technologisch
leistungsfähig, sondern auch interoperabel, skalierbar und anschlussfähig an bestehende
Systemlandschaften ist und sich nahtlos in unterschiedliche Unternehmensprozesse sowie
branchenspezifische Standards integrieren lässt.
Standardisierung trifft Flexibilität
Mit Hilfe der prototypischen Umsetzung soll es künftig möglich sein, unterschiedliche
Prozesstrukturen über konfigurierbare Projektvorlagen abzubilden und so einen
unternehmensübergreifend einheitlichen Standard zu definieren. Durch die Integration des
Common Data Models (CDM) können Projekte effizient aus bestehenden Vorlagen abgeleitet
und gleichzeitig flexibel an spezifische Anforderungen angepasst werden.
Die Erstellung der Projektvorlagen wird durch einen seperaten Experten gehandhabt. Durch
aktives Feedback der Nutzer, sowie Auswertung der Nutzung der Quanten kann dieser die
Projektvorlagen anpassen. Somit können die Vorlagen stetig iteriert werden, sodass aus
diesen ein maximaler Nutzen gezogen wird.
Gezielte Rechtevergabe für effiziente Zusammenarbeit
Die unternehmensübergreifende Nutzung erfordert die Einbindung verschiedener Nutzertypen.
Sowohl Projektleiter als auch Fachexperten werden die Diamond Plattfform nutzen. Um eine
klare Struktur von Verantwortlichkeiten zu haben, erhält jeder Nutzertyp separate
Berechtigungen im Umgang mit Projekten und Projektinhalten. Auf einer Microebene werden
auch einzelnen Fachexperten spezifische Quanten mit jeweiligem Bearbeitungsrecht
zugeordnet. Dadurch sind Verantwortungen in der Bereitstellung der Daten vorab geregelt
und innerhalb der Projekte individuell anpassbar.
Transparente Projektverfolgung in Echtzeit
In einem laufenden Projekt haben alle Beteiligten die Möglichkeit, den Fortschritt
transparent nachzuverfolgen. Durch die Bereitstellung von Live-Updates im Zusammenhang
mit festgelegten Deadlines lassen sich sowohl bevorstehende als auch überfällige Fristen
innerhalb eines Projektes klar erkennen.
Abbildung 2: Transparenter Projektzyklus in der Automobilbranche
anhand von markierten Prozessdeadlines
Zudem können Projektleiter aktiv in die Informationsbereitstellung einzelner relevanter
Prozesse eingreifen und sich gezielt mit Fachexperten zu konkreten Informationseinheiten
absprechen. Eine offene, hierarchieübergreifende Kommunikation ist dabei entscheidend,
um gemeinsam die fristgerechte Umsetzung aller Prozessschritte sicherzustellen.
Abbildung 3: Prozessdetails, Veranschaulichung von fehlenden
Informationseinheiten mit Kommunikationsmöglichkeit
Effizienzsteigerung durch datengestützte Iteration
Ein weiteres Highlight ist der gezielte Fokus auf die Vermeidung von Datenverschwendung.
Um den Projektfluss nachhaltig zu optimieren und Schwachstellen in laufenden Prozessen
frühzeitig zu erkennen, bietet die prototypische Umsetzung ein spezielles Dashboard zur
Analyse von Datenverlusten. Auf Basis individuell definierter KPI-Grenzwerte werden
kleinste Informationseinheiten im Projekt ausgewertet. Die Ergebnisse werden sowohl in
einer Process-Mining-Ansicht als auch in tabellarischer Form dargestellt, sodass klar
ersichtlich ist, an welchen Stellen der Informationsfluss ins Stocken gerät und gezielte
Anpassungen notwendig sind.
Abbildung 4: Dashboard mit Fokus auf Einhaltung von Deadlines und
Datenverschwendung
Abschluss und Ausblick: Die Zukunft von Diamond
Die positive Resonanz aus Industrie und Forschung auf den Mehrwert des Common Data Models
sowie das wachsende Bedürfnis vieler Unternehmen, Engineering-Zyklen zu verkürzen und
die Produktion effizienter zu gestalten, unterstreichen das breite Interesse und den
Bedarf am Lösungsansatz des Diamond-Forschungsprojekts.
Im Herbst 2025 findet eine öffentliche Abschlussveranstaltung statt, bei der der aktuelle
Fortschritt und die erzielten Ergebnisse vorgestellt werden. Gleichzeitig bietet die
Veranstaltung die Möglichkeit, gezielt Feedback zum bestehenden Konzept einzuholen.
Ziel ist es, das Konzept der Diamond-Plattform zu evaluieren, mithilfe von Experten- und
Nutzerfeedback kontinuierlich weiterzuentwickeln und so ein zukunftsfähiges, digitales
Produkt zu schaffen. Auf zu neuen Ufern der Produktionseffizienz!