Zunächst einmal, was ist UCD? – User-Centered-Design ist die nutzerzentrierte Gestaltung eines
Produktes, mit dem Ziel eine gute Usability und positive User Experience (UX) zu erreichen.
User-Centered-Design dient dazu, Fehler und Probleme zu erkennen bevor sie überhaupt auftreten.
Mithilfe von User Research während der Analyse-Phase und der Evaluation der Designlösung erhalten
Designer sowie Entwickler Einblicke, die ohne den Einsatz von UCD nie zum Vorschein gekommen wären. Dadurch
werden im
späteren Prozess der Entwicklung kosten- und zeitintensive Fehler vermieden. Der
UCD-Prozess wird generell in drei bzw. vier Kernphasen eingeteilt:
- Analyse (Verstehen des Nutzungskontextes und Spezifikation der Nutzungsanforderungen),
- Design und
- Evaluation.
Die Analyse wird oft in zwei Phasen aufgeteilt: Das Verstehen des Nutzungskontextes und die Spezifikation
der Nutzungsanforderungen. In der ersten Phase geht es darum, sich mit den Nutzern
auseinanderzusetzen:
- Wer sind die Nutzer?
- Welche Aufgaben haben sie?
- Welche/s Ziel/e verfolgen sie dabei?
- In welcher Umgebung arbeiten sie? – Dabei geht es um die technische, physische und soziale Ansicht.
Um an solche Informationen zu gelangen, gibt es geeignete Methoden(*):
- Card Sorting
- Interview
- Konkurrenzanalyse
- Cognitive Walkthrough
- Fragebogen
- Aufgabenanalyse
- uvm.
*Die Methoden werden in Teil 3 der Beitragsreihe näher betrachtet.
In der ersten Phase der Analyse geht es darum, die gesammelten Informationen zu dokumentieren. Dabei
werden
die Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzer in den Fokus gestellt. Hierbei sollen die Ziele bei der
Erfüllung der Interaktion herausgefiltert werden. Dabei sollte man sich folgende Frage im Hinterkopf
behalten: Stimmen diese mit dem Nutzungskontext überein, denn daraus lassen sich Szenarien ableiten, die für
die Designlösung von Bedeutung sind.
In der zweiten Phase: Design, geht es schließlich um die Umsetzung der Anforderungen in einem
Prototyp. Dabei
sollte nicht so viel Zeit investiert werden, es geht lediglich darum eine simple Version des Prototypen zu
erstellen, der in der dritten Phase zur Evaluation dient. Ziel ist es, die Struktur und das Verhalten des
Produkts oder der Software darzustellen. Dabei sollte man sich aber nicht allein auf die Ergebnisse der
Analyse verlassen sondern auch allgemeine Gestaltungskriterien verfolgen wie z. B. die Grundsätze der
Dialoggestaltung nach ISO 9241-110, die Nielsen-Heuristiken oder auch die Acht Kriterien für ein
erfolgreiches Interface nach Dmitry Fadeyev.
In der dritten Phase: Evaluation, geht es darum den erstellen Prototypen zu testen. Dazu dienen
Usability sowie UX-Tests. Das Wichtige dabei ist die Planung und Konzeption der Tests:
- Was will ich durch die Tests herausfinden?
- Welche Methoden eigenen sich besonders gut?
- Welche Informationen benötige ich von den Nutzern?
- Soll der Nutzer mit definierten Aufgaben geführt werden oder frei testen können?
Oft erfolgt der UCD-Prozess iterativ, d. h. die verschiedenen Phasen können mehrmals durchlaufen werden um
ein
optimales Ergebnis zu erzielen. Ist das gewünschte Ziel erreicht kann mit der Entwicklung begonnen werden
und selbst da kann eine erneute Anwendung des UCD-Prozesses erfolgen.
Doch was hat das Ganze mit User Research zu tun?
User Research = Analyse + Evaluation des UCD-Prozesses